Hörbuch
Schrottplatz in Gefahr
Buch zur Lesung
Kapitel 1 Überaschendes Feuer
(Justus erzählt)
Ich saß auf dem Schreibtischstuhl in der Zentrale. Ich studierte wieder mal ein Buch der griechischen Zeichen und ihre Bedeutung. Es war doch faszinierend, wie viele Zeichen es gab. Ich las jetzt schon zwei Stunden. Ich schaute auf die Uhr. Es war 1.00 Uhr nachts. Wir hatten Herbstferien. Ich musste den Tag über Onkel Titus auf dem Schrottplatz helfen. Das allein wäre nicht so schlimm gewesen, wenn nicht auch noch Tante Mathilda gekommen wäre und mich gebeten hätte, ihr in der Küche zu Helfen. Um 20.00 Uhr konnte ich mich dann endlich zurückziehen. Ich wollte jetzt auch Schluss machen. Der nächste Morgen war bestimmt wieder anstrengend. Ich klappte das Buch zu und verlies die Zentrale. Natürlich schloss ich ab, denn der Gedanke, dass noch jemand bei uns einbrechen könnte ging mir nicht aus dem Kopf. So hatte ich mal vergessen abzuschließen und man hatte uns unseren neuen Rechner aus der Zentrale geklaut. Das war ein großer Verlust, den ich natürlich ab dem Zeitpunkt vorzubeugen versuchte.
Ich ging in das Haus hinein, die Treppen hoch. Es war stockduster. Hin und wieder kam mal ein Lichtschein durch die Fenster, das vom Mond war. Einen Moment dachte ich, Onkel Titus und Tante Mathilda wären wach geworden. Sie waren schon gegen 10.00 Uhr ins Bett gegangen. Ich kam in mein Zimmer. Links neben der Tür mein Kleiderschrank. Daneben ein kleiner Schreibtisch. Gegenüber das Bett. Den kleinen Fernseher und den Computer hatte ich mit in die Zentrale genommen. Das war eigentlich auch der Ort, wo ich mich am meisten aufhielt, wenn ich nicht gerade einen Fall mit meinen zwei Freunden Peter und Bob zu lösen hatte oder Onkel Titus oder Tante Mathilda helfen musste. Mein Zimmer war eigentlich auch nur ein Schlafzimmer. Es war ziemlich aufgeräumt. Auf dem Schrank und auf dem Schreibtisch lagen unzählige Bücher über historische Ereignisse oder die Erläuterung verschiedener Sprachen.
Ich legte mich ins Bett. Durch mein Fenster schien der Mond, der mein Bett hell erleuchten ließ. Wenig später schlief ich ein. Im Halbschlaf hörte ich das Knarren der Treppenstufen. Ich war zu müde, um nachzusehen. Es war sicher Onkel Titus, der sich wie so oft einen Mitternachtsimbiss aus der Küche holte. Ich schlief wieder ein. Dann, früh am morgen, es musste so um 5.00 Uhr gewesen sein, wurde ich wach. Aber nicht normal. Wenn ich schlief, dann wollte ich Tage durchschlafen. Allein schon, wenn ich daran dachte, dass ich diesen Tag erneut auf dem Hof helfen musste. Der Schrottplatz war relativ groß und das Geld kam nicht von allein. Doch es war weder Onkel Titus, noch meine Tante. Es war irgendetwas anderes. Ich erinnerte mich an das Knarren der Treppenstufen. War es doch nicht Titus gewesen, der sich einen Snack geholt hatte? Doch ehe ich noch weiter denken konnte, sah ich schon riesige Flammen das Haus umschlingen. Das Lagerhaus brannte. Deshalb auch der Geruch von verbranntem Holz, der mir Sekunden zuvor durch die Nase wehte.
Ich sprang auf. Schaute durchs Fenster. Ich konnte meinen Augen nicht trauen. Das Haus brannte lichterloh. Ich rannte auf den Flur und rief ,, Onkel, Tante! Es brennt! ‘‘ Sie kamen aus ihrem Schlafzimmer gesprintet. ,, Um Himmelswillen‘‘ rief Mathilda. Sie hastete zum Telefon und rief die Feuerwehr. Währenddessen lief Onkel Titus nach draußen, holte den Wasserschlauch und versuchte, das Feuer zu ersticken. Doch das Feuer war zu groß. Es ging alles so schnell. Das Feuer sprang zum Geräteschuppen über. ,,Oh mein Gott, nicht auch noch das.‘‘, hörte ich meinen Onkel rufen. Gott sei Dank kam wenig später die Feuerwehr.
Gegen 6.00 Uhr war das Feuer gelöscht. Die ersten Sonnenstrahlen schienen durch die Bäume hindurch auf das Haus. Doch selbst die strahlende Sonne konnte uns jetzt nicht aufheitern. Das Lagerhaus war völlig schwarz, von Ruß. Der Geräteschuppen bestand nur noch aus zwei Balken, die Senkrecht in die Höhe ragten. Wenig später saßen wir am Frühstückstisch. Keiner war glücklich. Ich konnte noch richtig den Schock in den Gesichtern von Titus und Mathilda sehen. Doppelte Arbeit, dachte ich. Würde ich die Ferien überhaupt noch genießen können?
Kapitel 2 Ein Fund
(Peter erzählt)
Ich kam wie jeden Ferientag Vormittags in die Zentrale. Ich war erschrocken, als ich den Zustand des Lagerhauses sah. Auch hatte ich den Geräteschuppen vermisst. Unter der Asche sah man noch einen Holzstiel und eine verkohlte Harke. ,, Was ist denn hier passiert? ‘‘, fragte ich Justus entsetzt, der stumm auf dem Stuhl am Schreibtisch saß. ,,Das Haus hat gebrannt‘‘, erzählte er. In mehreren Sätzen und in komplizierter Wortwahl, wie ich es von Justus kannte, erzählte er mir, was vorgefallen war. Bob kam wenig später in die Tür und Justus erzählte es ein zweites Mal, da auch er gefragt hatte, was vorgefallen war.
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