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Drei ??? - Das Fanhörspielprojekt

Seite 8

Ich wartete einen Moment lang auf Bob. Er erschien nicht. Dann rief ich bei ihm an. Wenig später war auch er in der Zentrale. Am Telefon hatte ich ihm gesagt, dass er durch den Geheimgang in die Zentrale kommen musste. Als wir gemeinsam in der Zentrale standen, überlegten wir, was wir als nächstes tun. Justus hatte sich noch nicht gemeldet, wobei er sich laut Zettel melden wollte, wenn er etwas gefunden hatte. Es gab nur einen Ort, wo Justus sein könnte. „Wir müssen zu Mr. Pettson.“, sagte ich zu Bob. Es war erstaunlich, dass ausgerechnet ich, der sich sonst vor solchen Aktionen scheute, dies gesagt hatte. Aber es war eindeutig. Mr. Pettson war unser einziger Verdächtiger. Ich war mit meinem Auto gekommen. Also stiegen Bob und ich in meinen MG und fuhren zu Mr. Pettson. Wir parkten auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Auf dem Hof stand kein Auto. Bob und ich klingelten an der Haustür. Es war wohl eine irrsinnige Idee, bei einer solch gefährlichen Person wie Mr. Pettson zu klingeln. Ich hoffte sehr, dass niemand die Tür öffnete. Meine Beine zitterten. Es war eher ein „Kontrollklingeln“, ob auch wirklich niemand zu Hause war. Bob ging ums Haus herum. Er entdeckte Justus' Fahrrad. Justus musste hier gewesen sein, wenn er nicht sogar zu diesem Zeitpunkt noch dort war. Die Tür wurde nicht geöffnet. Mein Dietrich würde uns helfen, in das Haus zu gelangen.

Nachdem wir uns illegal Eintritt verschafft hatten, suchten wir nach Justus. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass er noch im Haus war. Sein Fahrrad stand schließlich noch hier. Und wenn ihm doch etwas zugestoßen war? Lange Zeit hatte ich meine Angst unterdrücken können. Doch dann kam sie doch wieder hoch. Bob suchte im oberen Stock nach Justus, ich im Untergeschoss. Die Stille war beängstigend. Ich kam gerade aus dem Wohnzimmer heraus, als Bob nach mir rief. Er meinte, er wüsste nicht ob es wichtig sei, aber eine Schranktür im Arbeitszimmer sei aufgebrochen worden. Es wäre unlogisch gewesen, wenn Mr. Pettson sie selbst aufgebrochen hätte. Justus musste sie aufgebrochen haben. Er musste dort etwas wichtiges gefunden haben, dann musste er sich schnell verstecken. Die Papiere und die Ablagekörbe sind nur flüchtig wieder in den Schrank gelegt worden. Ich sah das Geschehene vor mir. Was ich mir bildlich jedoch nicht vorstellen konnte war, wohin Justus geflohen war. Ich sah mich im Raum um, es gab aber keine Versteckmöglichkeit. So kamen wir also nicht weiter.

Kapitel 11 Justus Befreiung und Hilfe bei Inspektor Cotta

(Bob erzählt)

Wenn wir Glück hatten, war Justus noch im Haus. Der Gedanke, dass Justus zwar hier war aber schon von Carl Pettson entdeckt und verschleppt wurde war angst einflößend und gar nicht mal so abwegig. Peter und ich berieten uns. Einen weiteren Abstellraum oder einen Dachboden gab es nicht. Peter tippte mich an und zeigte zur Treppe nach unten. „Unten ist noch eine Tür, wo ich nicht reingeguckt habe. Ich glaube, da geht’s zum Keller.“ Wir rannten nach unten, Peter voran. Die Tür war abgeschlossen. Peter konnte die Tür mit seinem Dietrich nicht öffnen. Dieser half uns zwar oft, aber nicht immer. Wir suchten etwas, womit wir die Tür aufbrechen konnten. Klar war es riskant, da dies Gewaltspuren hinterließ. Und was wäre, wenn Justus dort gar nicht war. Dann würden wir richtig Ärger mit der Polizei bekommen.

Wir konnten die Tür öffnen und sprinteten nach unten. Die Spannung wurde immer größer. Der Keller war stockdunkel. Peter tastete die Wand nach einem Lichtschalter ab – vergeblich. Auf einmal ging das Licht einer Taschenlampe an. Vom Licht geblendet näherten wir uns der Person. Es war Justus. Er lag benommen in der Ecke, schien gerade die Kraft gehabt zu haben, die Taschenlampe einzuschalten. Eine Zeit gab er nur wirres Zeug von sich. Dann aber, nach einer kurzen Pause, fing er an, einen vernünftigen Satz zu sprechen. „Pettson verkauft Melanerpes erythrocephalus an Leonard um Geld zu kriegen.“ Peter und ich blickten uns verwirrt an. Justus zeigte auf die Käfige, die in dem Keller standen. In den fünf Käfigen waren jeweils zwei Vögel drin. Sie sahen hübsch aus. „Was ist ein erythro-dingsbums?“ Justus zeigte erneut auf die Vögel. Dann erklärte er, dass es ein Rotkopfspecht sei. Er solle selten geworden sein und Mr Pettson gab durch den Zeitungsartikel, den ich auch bei der Los Angeles Post gelesen hatte, an, dass er diese artgerecht pflegen und wieder freilassen würde. In Wirklichkeit würde er sie aber verkaufen und dadurch eine Menge Geld machen. „Was für ein Mensch muss man sein, um so etwas zu machen?“, dachte ich. Dann erzählte Justus uns, dass Mr Pettson schon sechs Vögel mitgenommen hatte und wahrscheinlich auf dem Weg zu Brett Leonard war, um sie dort zu verkaufen.

Justus stützte sich auf und wir verließen gemeinsam den Keller. Als wir wieder draußen am Auto waren, nahm Justus einen Notizzettel heraus auf dem der Name Brett Leonard sowie seine Telefonnummer stand. Ich wollte Justus die Frage stellen, ob wir nun endlich Inspektor Cotta mit einbeziehen konnten. Da er die Frage die letzten zwei Male verneint hatte, rechnete ich auch diesmal mit einem nein. Er gab mir aber eine positive Antwort. Nach allem, was geschehen war, musste die Polizei eingeschaltet werden. Wir entschlossen uns zum Polizeirevier von Rocky Beach zu fahren und Inspektor Cotta alles persönlich zu erzählen.

Cotta saß in seinem Büro. Abwechselnd berichteten wir von den Vorfällen. Vom Brand auf dem Schrottplatz, die Beweise in Mr Pettsons Haus, und die Aktion mit den Vögeln. Inspektor Cotta schien beeindruckt, gleichzeitig aber wütend, dass wir ihn nicht schon früher über dies informiert hatten. Dann erzählte Justus von dem Treffen mit Mr Leonard. Dass Pettson sich gerade mit ihm treffe, um schon einige der Vögel zu verkaufen. Dann drückte er Cotta den Zettel mit der Telefonnummer in die Hand. Der Inspektor tippte kurz an seinem Computer. Dann stand er auf und meinte „Dieser Leonard wohnt am York-Gate 5.“ Er nahm seine Jacke und griff nach dem Autoschlüssel, welcher auf seinem Schreibtisch lag. Er nahm noch einen Kollegen mit. Cotta und sein Kollege fuhren im Streifenwagen, wir mit Peters MG hinterher.

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